Ist das Liebe, Freundschaft oder Gewohnheit?

„Liebe ich meinen Partner? Habe ich ihn jemals geliebt?
Wollte ich fliehen oder war es ‚nur‘ eine sexuelle Anziehung?”

Oder ich liebe ihn, aber aus irgendeinem Grund reden wir aneinander vorbei, streiten immer oder reden überhaupt gar nicht mehr miteinander, weil es sonst zu Streit führt. Oder wir haben schon lange aufgehört miteinander zu reden, weil der Alltag, Arbeit und Familie, viel zu viel Raum eingenommen haben. Und wenn es Gespräche gibt, dann drehen sie sich nur um Arbeit, Kinder und Haushalt…

Gab es jemals Tiefe in unserer Beziehung? Wie war es am Anfang? Was hat sich geändert? Wer sind wir geworden?
Das sind nur einige Fragen, mit denen ich mich zusammen mit meinen Klienten auseinandersetze und nach Antworten und/oder Lösungen suche.

Eine oft gestellte Frage lautet: „Wie geht es mit uns weiter?“
Es handelt sich um eine Reise auf der Suche nach Klarheit und Versöhnung!

Mit der Zeit, wenn die Partnerschaft, wie jede andere Beziehung auch, nicht gepflegt wird und Erwartungshaltungen viel Raum einnehmen, verlieren wir uns in einem Ozean der Konflikte, Vorwürfe und Rechthaberei auf der Suche nach einem Schuldigen. Oft merken wir gar nicht, dass der Partner, und wenn Kinder da sind, auch sie, zu unserem Spiegel werden.

Es gibt keine Schuld!

In meiner Welt gibt es nur Eigenverantwortung. Wenn ich mich mit etwas nicht wohl fühle, sei es ich bin verärgert, frustriert, traurig, enttäuscht, usw.., stelle ich mir die Frage „Mit was gehe ich in Resonanz und kenne ich diesen emotionalen Zustand aus meiner Vergangenheit?“. Ich suche den Grund bei mir, bevor ich bei meinem Gegenüber suche. Ich hole mir Hilfe und Unterstützung. Meistens kann ich die Blockade, den Trigger bei mir entdecken.

„Mit was gehe ich in Resonanz und kenne ich diesen emotionalen Zustand aus meiner Vergangenheit?“

Der Partner, unsere Kinder, vielleicht ein Freund oder Kollege, schenken uns Gelegenheiten, um alte Muster zu erkennen und lösen zu können. Was wirklich zählt, ist das, was wir damit machen wollen: wie bisher weiter machen, vielleicht ignorieren, fliehen, oder…? Am Ende kehren diese Muster wieder zu uns zurück bis wir endlich kapieren, dass es an der Zeit ist, die Augen zu öffnen, die Ärmel hochzukrempeln und uns davon zu lösen. Alles freiwillig!

„Am Ende kehren diese Muster wieder zu uns zurück bis wir endlich kapieren, dass es an der Zeit ist, die Augen zu öffnen, die Ärmel hochzukrempeln und uns davon zu lösen.“

Mit Bücherlesen, Kurse besuchen und selbst machen zu wollen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das alles einen kleinen Nachteil hat: uns selbst! Wir haben unsere blinden Flecke, die Opferrolle oder den Täter, den Helfer und viele Anteile mehr.

Und unser Ego – ein Begleiter der besonderen Art. Alle werden uns immer wieder im Weg stehen. Das Ego mag keine Veränderungen, es weiß alles besser, kennt uns bis in die Tiefen und ist sehr mächtig. Und noch viel wichtiger: es will immer Recht haben! Der Ego-Anteil in uns ist unser bester Freund und kann auf uns sehr gut einreden. Die Kunst mit ihm umzugehen, ist es wertschätzend, liebevoll und respektvoll in Kontakt mit ihm zu argumentieren und uns Schritt für Schritt zu distanzieren. Es will uns nichts Böses und hat seine Existenzberechtigung.  Das Ego begleitet uns schon seit den Anfängen und kennt unser inneres Kind: es kennt alle Bedürfnisse und Ängste und möchte nicht, dass uns etwas passiert. Es möchte uns einfach schützen und verdient Wertschätzung.

Meine Aufgabe, ist es meine Klienten zu begleiten, damit sie sich von alten hinderlichen Verhaltensmustern und Glaubensätzen lösen können und altersgerecht ihr Glück neu formulieren, erkennen und spüren können. Glück ist eine Entscheidung!

Erstmal hat das mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun und gleichzeitig aber auch mit der Pflege der Beziehung zu uns selbst und zu unserem Umfeld: zu unserem Partner, unseren Kindern, unseren Ursprungsfamilien, Freunden, Kollegen usw.

Wenn wir bei uns die Trigger/Blockaden gelöst haben, wenn wir verstanden haben, wie wir am besten kommunizieren können, wie wir mit Konflikten umgehen können, wenn wir wieder das Gefühl haben für uns, unser Wohlbefinden frei zu entscheiden, dann wird unser Leben ganz neue Facetten einnehmen können und neue Freiräume werden entstehen.

Es hat auch mit „klare Grenze setzen“ zu tun, erkennen, was und wer uns gut oder nicht guttut, und dementsprechend auch die notwendigen Schritte zu gehen.

Blockaden und Trigger lösen, bedeutet nicht, dass wir danach alles mitmachen. Es bedeutet, dass wir uns auf ein neutrales Niveau bringen, um dann bewusste Entscheidungen zu treffen, die zu Handlungen führen, die wir tun wollen, weil wir sie reflektiert und entschieden haben.

Gemeinsam werden wir: Erkennen. Annehmen. Vergeben. Loslassen.