Glück ist harte Arbeit und kommt nicht einfach vom Himmel

Glück ist harte Arbeit! Das habe ich in meiner Ausbildung „Schulfach Glück: Lernziel Wohlbefinden“ gehört. Mein Dozent, Tobias Rhode, sagte uns „Glück ist Kung Fu und Kung Fu bedeutet harte Arbeit“. Nach langer Reflexion bin ich überzeugt, dass es auch für mich so ist.

Für mich hat Glück mit Selbsterfüllung zu tun. Seit ich denken kann, verfolge ich meine Ziele und Träume. Als Kind kreierte ich mir meine Welt so wie ich sie mir wünschte. Immer wenn einer meiner Träume in Erfüllung ging, war ich der glücklichste Mensch auf der Erde. Das haben Kinder in sich: sie sind verträumt, neugierig und probieren Dinge aus. Aus dem, was entsteht, lernen sie was geht und was nicht geht und sie freuen sich über jede neue Erfahrung, die sie machen dürfen. Es entsteht mit Leichtigkeit und ohne Zwang. So dürfte es für alle sein, oder nicht? Im Laufe der Zeit verlernen wir Vieles. Wir entwickeln Ängste, wir vergleichen uns, wir bewerten, vergessen manchmal auf unsere Bedürfnisse zu achten und wir setzen uns unter Druck.

Die Wertigkeit des Themas „Glück“ wurde mir erst vor fünf Jahren bewusst. Die Ereignisse der letzten zwölf Jahre haben mein Leben besonders geprägt. Eine Vergangenheit, die mich teilweise sehr viel Kraft und Energie gekostet hat. Ich habe an meinen Überzeugungen festhalten wollen. Sie waren mir vertraut und ich dachte sie seien auch richtig. Sie waren ein Teil von mir. Ich dachte ich musste bestimmte Dinge leisten. Mein inneres Kind schrie laut nach Anerkennung und Wertschätzung und alles, was ich tat, war etwas, was ich bis dahin dachte machen zu müssen, um endlich die alte Sehnsucht zu befriedigen.

Heute weiß ich, dass es nicht die Federica war, die ich heute bin und die heute glücklich ist.  Meine Einstellung zum Leben hat sich verändert, ich habe Einiges verarbeiten dürfen. Ich habe mein Verhalten, meine Gedanken, meine Überzeugungen, meine Bewertungen und Glaubensätze im wahren Wort zerlegt, analysiert und umgewandelt auf der Suche nach meinem wahren ICH. Ich habe Vieles in Frage gestellt. Das war wie eine Therapie. Das war mein Weg zur Selbsterfüllung.

Ich habe mich dadurch wiedergefunden: die wahre Federica, mit ihren Werten, ihren Stärken und Schwächen und ihrem Herzenswunsch. Ich habe das Vertrauen in mich selbst und in das Leben wiederentdeckt. Ich darf endlich meine Berufung leben und durch meine Arbeit auch erfüllen. Ich bin sehr glücklich. Ich bin der Schöpfung, dem Universum oder Gott für jede Krise und Herausforderung sehr dankbar. Früher habe ich so schnell nach einem Schuldigen, Verantwortlichen gesucht. Heute weiß ich, dass es besser ist, bei mir erst zu schauen und anzuerkennen, was da ist, zu vergeben, anzunehmen und sein zu lassen, wie die Dinge sind.

Es ist ein sehr langer, tiefgreifender und manchmal schmerzhafter Prozess gewesen. Es hat sich aber gelohnt. Ich habe heute ein anderes Bewusstsein. Es ist befreiend gewesen.

Solange wir nicht bereit sind hinzuschauen, sondern nur funktionieren, behaupte ich ganz provokant, gibt es keinen Platz für Glück. Wir brauchen uns auch nicht wundern. Eine solche Einstellung ist allerdings verständlich. Der Versuch uns abzulenken und uns mal zu verzetteln, geschieht auf einer unbewussten Ebene. Wir machen das sicherlich nicht absichtlich – wir haben nie andere Strategien gelernt. Wer will schon absichtlich unglücklich sein? Eins ist sicher, es spiegelt sich in allen Lebensbereichen, ob Familie, Beziehung, oder Beruf. Also wieder ein Zeichen für harte Arbeit!

Die Blogs die folgen werden, sollen Dir helfen den roten Faden zu Deinem Glück zu erkennen, zu verstehen und neu zu gestalten. Sie sollen Dir neue Perspektiven vermitteln, sowohl wissenschaftlich als auch im täglichen Leben. All das werde ich mit Beispielen aus meiner Tätigkeit als Begleiterin für Familien und allgemein für Menschen, die sich weiterentwickeln möchten und nach ihrem Glück streben, schildern. Gerne werde ich Dich auch einladen und auffordern, durch Tipps ins TUN zu kommen. Aber TUN kannst nur DU!

Immer wieder werde ich aktuelle Themen mit Dir reflektieren und auf deren Einflüsse auf das Thema „Glück“ näher eingehen. Ob Du am Ende das Glück auch, so wie ich, als harte Arbeit betrachten wirst, wird sich zeigen. Und wenn Du doch einer anderer Meinung sein wirst, freue ich mich im Austausch zu bleiben.

Was Glück überhaupt für Dich ist und wie Du das herausfinden kannst, erfährst Du in den nächsten Folgen. Ich freue mich auf Dich und auf Deine Rückmeldungen!

Abschließen möchte ich mit einem Zitat des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard:

„Der, der ich bin, grüßt wehmütig den, der ich sein möchte.“

Wie unterscheiden sich Realität und Vorstellung voneinander und welche Wirkung haben sie auf das eigene Glück?