Was möchtet ihr für Eure Kinder sein? Eltern oder Coaches? Beides geht nicht.
Wir Eltern wissen es immer besser, oder sind es die Kinder? Alle oder keiner?
Kennst du den Satz „Manche Dinge, die meine Eltern mit uns gemacht haben, wollen wir auf keinen Fall mit unseren Kindern machen.“? Wir wollen besser sein, wir wollen anders sein.
Und doch ertappen wir uns irgendwann, dass es auch uns passiert ist.
Und wenn der Partner schon zu uns sagt: du bist genau wie deine Mutter/dein Vater… es verletzt uns.
Am liebsten möchten wir mit unseren Kindern befreundet sein, dass sie uns alles erzählen und dass sie erfolgreich sind, gute Noten schreiben und glücklich sind.
Manchmal wollen wir es so sehr, dass wir das Wichtigste vergessen: sie als selbstbestimmtes Wesen zu betrachten und als solches auch ihnen zu helfen selbst Entscheidungen zu treffen und auch Verantwortung zu übernehmen.
Was nun? Wir wollen doch perfekte Eltern sein und keine Fehler machen und doch stellen wir uns oft in Frage. Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Kinder, damit wir sicher sind, dass die Dinge so laufen wie wir sie am liebsten haben wollen. Wir bestimmen für unsere Kinder, auf welche Schule sie gehen, welchen Sport sie wählen, welche Freunde, manchmal bis hin zum Job. Wenn ich meine Klienten-Eltern hierzu interviewe, dann haben sie natürlich all die Entscheidungen, die sie getroffen haben, nur gut gemeint und nur zum Besten ihres Kindes. Und das ist mir klar.
Aber was ist das für ein Eingriff in das Leben eines Menschen. Egal wie jung oder alt.
Wir wollen sie zur Selbstständigkeit erziehen. Schon in Kindergartenalter sind sie sehr neugierig und hier dürfen wir sie erforschen und Dinge selbst entdecken lassen. Wir müssen nicht gleich eingreifen und alles vormachen, sondern ihnen die Zeit geben selbst Erfahrungen zu machen – damit lernen sie sicherer zu werden und Entscheidungen selbst zu treffen; Alltagsaufgaben meistern lassen, damit sie Erfolgserlebnisse haben und die Glückshormone das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren.
Für unsere Kinder sind wir Begleiter und unsere Aufgabe besteht darin ihnen Rückhalt zu geben, Möglichkeiten aufzuzeigen, wenn sie sprechen, ihnen zuzuhören, und vor allem Liebe, Wertschätzung, Vertrauen und Anerkennung zu schenken.
Was die Schule anbelangt, rate ich davon ab sich stundenlang mit den Kindern hinzusetzten und mit ihnen die Hausaufgaben zu machen. Die richtigen Gewohnheiten von Anfang an, sie zu führen, aber so, dass sie eine intrinsische Motivation finden und wenn sich Schwierigkeiten zeigen sollten, dann lieber einen Experten im Bereich holen. Oft scheitert es an der Kommunikation und an den emotionalen Zuständen. Wir Eltern sind oft gestresst, haben wenig Zeit und haben selbst gelernt zu funktionieren.
Genau das vermitteln wir unseren Kindern: wir sind VORBILDER für sie.
In vielen meiner Klienten-Familien habe ich oft ein solches Muster beobachtet. Erst wenn die Eltern auf mich zukommen, weil die Kinder sich nicht konzentrieren können, keine Lust auf Hausaufgaben haben, schlechte Noten schreiben, nicht zu Schule wollen oder weil es viel Streit in der Familie gibt, besprechen wir die Probleme gemeinsam, führen eine neue Art des Kommunizierens ein und Lernen die eigenen emotionalen Ausbrüche zu erkennen, zu verstehen und zu lösen.
Ein anderes aus meiner Sicht sehr wichtiges Thema ist der Umgang mit Fehlern. Wie werden sie innerhalb der Familie reflektiert und gelöst?
Die Kinder wollen von ihren Eltern geliebt werden und Zeit mit Ihnen verbringen, sie wollen Spaß haben und Antworten auf Ihre Fragen bekommen.
Natürlich gibt es Unterschiede wie in der Familie miteinander umgegangen wird, je nach Alter – ob kleine Kinder, Teenager oder älter.
Allerdings gibt es einen gemeinsamen Nenner: Zeit füreinander, Liebe, Vertrauen, Vergebung und Wertschätzung, Qualität statt Quantität.